Hallöchen!
Du bist hier gelandet, weil dich das
Thema Reinkarnation anspricht. Egal, wie und egal, wo. Es spricht. Es bringt
etwas in dir zum Klingen, zum Summen. Es macht dich neugierig. Nun ist es aber
kein Thema für den Mittagstisch.
„Oh, was ich dich schon immer mal fragen wollte, Onkel
Theo, was glaubst du, passiert mit deiner Seele, wenn du tot bist?“
Vermutlich reißt Onkel Theo die Augen auf (oder kneift sie
peinlich berührt zusammen und betet zu wem auch immer, dass du die Frage nicht
nochmal stellst und kein anderer sie gehört hat…). Sein empörter Blick sagt
deutlich: „Halt die Klappe! Du erbst mein Geld sowieso nicht!“ (Vielleicht sagt
es auch sein Mund. Damit wäre das Thema durch.). Alle anderen am Tisch suchen
angestrengt auf ihren Tellern, auf der Tischdecke oder sogar unterm Tisch nach
Weisheiten und jemandem, der dem Thema eine andere Wendung gibt. Wer fragt nach
dem Wetter? Den Fußballergebnissen? Die
kleine Katharina, vierjährige Unschuld, nimmt das Gesagte auf. „Tante Karin,
was ist die Seele? Hab ich auch eine? Wo ist die?“ Nun, wir lassen die
Mittagsrunde mal in Ruhe fertig essen und tun so, als hätte niemand die erste
Frage gestellt. Sie können weiter über ihre Alltäglichkeiten reden.
Ich frage mich aber schon, wie die Menschen um mich herum
mit ihrem Leben umgehen, wenn sie nicht auch mit dem Tod umgehen, ihn einfach
ausschließen, nicht darüber reden, so tun, als wären sie nicht betroffen.
Betroffen ist nunmal jeder. Vermutlich zunächst durch Beobachtung Anderer. Oma
Marianne ist schon lange krank. Sie liegt nur noch im Bett, muss gepflegt
werden. Sie wird sterben. Aber bis es so weit ist, redet niemand darüber. Nicht
mit Oma Marianne und auch nicht miteinander. Die Kinder der Familie kennen den
Tod höchstens durch den Verlust des Hamsters. Und manche Hamster werden so
schnell ersetzt, dass auch diese Möglichkeit, sich dem gewaltigen,
angstmachenden Schreckensthema anzunähern, entfällt.
Aber irgendwann trifft es jeden. Ist so, Fakt. Und dann?
Wenn man sich nie damit beschäftigt hat, wenn man nie bereit war, darüber
nachzudenken, zu lesen, zu reden? Dann kommt die Angst. Angst vor dem, was man
nicht kennt. Der Sterbende hält sich am Leben fest, weil das Leben bekannt ist
und er glaubt, was er nicht kennt, muss schlimm sein. Dabei sollte sterben doch
Frieden sein. Loslassen. Ausatmen.
Das kann es aber nur, wenn ich das zulasse und nicht
ablehne. Wenn ich JA sage.
Wie kam ich darauf, mich mit diesem Thema zu beschäftigen?
Ich wuchs ursprünglich sehr naturnah und materialistisch
auf. Meine Familie züchtete und hielt Tiere, um sie zu essen. Das heißt,
Geburten und Tode der Tiere waren immer Teil meines Lebens. (Ich lehne es schon
lange ab, für meinen vollen Teller jemandes Leben zu nehmen. Das soll hier aber
nicht Thema sein.). Ich bekam von meinen Eltern keinen Glauben vorgegeben oder
beigebracht. Meines Vaters Leitspruch: „Ich weiß nur eins, 10 kg Rindfleisch
ergeben eine gute Suppe.“ Meine Mutter war ursprünglich evangelisch erzogen,
gab ihren Glauben, so sie ihn selbst
noch hatte, nie an mich weiter. Das mag der Zeit geschuldet sein, in der ich
aufwuchs oder eben eigenen Gründen. Ich weiß es nicht. Und leider kann ich sie
nicht danach fragen, denn sie lebt nicht mehr. Sie erkrankte an Krebs und starb
sehr langsam und qualvoll. Frieden hatte sie nicht. Sie wollte nicht loslassen,
hatte Angst. Sie wollte leider auch nicht über ihre Angst reden, vielleicht
hätte es geholfen, sie zu teilen. So kämpfte sie allein.
Jeder ist allein, wenn er geht. Keiner kann etwas mitnehmen,
keine Führung, kein schlaues Buch, Kompass. Es gibt keinen Kurs, der einen
vorbereitet. Dachte ich. Gibt es aber doch! Während meiner
Yogalehrer-Ausbildung lernte ich sehr viel darüber, wer und was ich bin, woher
ich komme, wohin ich gehe, was ich tun kann, damit das ein guter Weg wird und
wie ich gehen lernen kann. Ich lernte noch mehr darüber in meiner Ausbildung
zur Reinkarnationsbeegleiterin. Das ist mein Lieblingswort dafür, denn ich sehe
es so, als Begleiten. Und all dies, was ich in so unterschiedlichen
Ausbildungen und Übungen lernte, passte sehr gut zusammen, wuchs zu einem
ganzen System, einer Weltanschauung, die dann auch ganz einfache Dinge
verändert wie zum Beispiel meine Einstellung zur Umwelt. Ich sehe das sehr
einfach: Wenn ich jetzt Dreck hinmache, muss ich ihn irgendwann später
wegputzen. Vielleicht in diesem Leben oder im nächsten oder übernächsten. Ich
kann mich vor meinen begangenen Fehlern nicht drücken. Also kann ich auch
gleich drüber nachdenken, nicht so viel Dreck zu verursachen. Wie gehe ich mit
meinem Körper um? Mit meinen Grenzen? Mit den Grenzen anderer Menschen? Wie man
das dann bezeichnet, als Lebensaufgabe, Karma oder was sonst, ist egal. Wenn es
nicht egal ist, was man tut, wenn es sich auf künftige Leben auswirkt, überlegt
man sich anders, was man tut und sagt. Ja, auch das. Ich kann nie wissen, ob
mein Gegenüber, das vielleicht ein Jugendlicher ist, der sich im Ton vergreift,
nicht eine viel ältere Seele ist als ich, der im Hier und Jetzt nur noch ein
paar letzte Dinge für sich korrigieren und lernen muss.
Das sind nur ein paar kleine Beispiele. Letztlich zieht
sich diese Grundidee durch mein ganzes Leben. Und ich habe beschlossen, all das
Gelernte zu teilen.
Mein großer Kurs „Ausbildung zum Reinkarnationsbegleiter“
ist daraus entstanden. Aus Theorie verschiedener Herkunft und aus der Praxis
vieler Begleitungen.
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