Donnerstag, 24. Januar 2019

Irgendwann trifft es jeden. Fakt.



Hallöchen! 
Du bist hier gelandet, weil dich das Thema Reinkarnation anspricht. Egal, wie und egal, wo. Es spricht. Es bringt etwas in dir zum Klingen, zum Summen. Es macht dich neugierig. Nun ist es aber kein Thema für den Mittagstisch.
„Oh, was ich dich schon immer mal fragen wollte, Onkel Theo, was glaubst du, passiert mit deiner Seele, wenn du tot bist?“
Vermutlich reißt Onkel Theo die Augen auf (oder kneift sie peinlich berührt zusammen und betet zu wem auch immer, dass du die Frage nicht nochmal stellst und kein anderer sie gehört hat…). Sein empörter Blick sagt deutlich: „Halt die Klappe! Du erbst mein Geld sowieso nicht!“ (Vielleicht sagt es auch sein Mund. Damit wäre das Thema durch.). Alle anderen am Tisch suchen angestrengt auf ihren Tellern, auf der Tischdecke oder sogar unterm Tisch nach Weisheiten und jemandem, der dem Thema eine andere Wendung gibt. Wer fragt nach dem Wetter?  Den Fußballergebnissen? Die kleine Katharina, vierjährige Unschuld, nimmt das Gesagte auf. „Tante Karin, was ist die Seele? Hab ich auch eine? Wo ist die?“ Nun, wir lassen die Mittagsrunde mal in Ruhe fertig essen und tun so, als hätte niemand die erste Frage gestellt. Sie können weiter über ihre Alltäglichkeiten reden.
Ich frage mich aber schon, wie die Menschen um mich herum mit ihrem Leben umgehen, wenn sie nicht auch mit dem Tod umgehen, ihn einfach ausschließen, nicht darüber reden, so tun, als wären sie nicht betroffen. Betroffen ist nunmal jeder. Vermutlich zunächst durch Beobachtung Anderer. Oma Marianne ist schon lange krank. Sie liegt nur noch im Bett, muss gepflegt werden. Sie wird sterben. Aber bis es so weit ist, redet niemand darüber. Nicht mit Oma Marianne und auch nicht miteinander. Die Kinder der Familie kennen den Tod höchstens durch den Verlust des Hamsters. Und manche Hamster werden so schnell ersetzt, dass auch diese Möglichkeit, sich dem gewaltigen, angstmachenden Schreckensthema anzunähern, entfällt.
Aber irgendwann trifft es jeden. Ist so, Fakt. Und dann? Wenn man sich nie damit beschäftigt hat, wenn man nie bereit war, darüber nachzudenken, zu lesen, zu reden? Dann kommt die Angst. Angst vor dem, was man nicht kennt. Der Sterbende hält sich am Leben fest, weil das Leben bekannt ist und er glaubt, was er nicht kennt, muss schlimm sein. Dabei sollte sterben doch Frieden sein. Loslassen. Ausatmen.
Das kann es aber nur, wenn ich das zulasse und nicht ablehne. Wenn ich JA sage.
Wie kam ich darauf, mich mit diesem Thema zu beschäftigen?
Ich wuchs ursprünglich sehr naturnah und materialistisch auf. Meine Familie züchtete und hielt Tiere, um sie zu essen. Das heißt, Geburten und Tode der Tiere waren immer Teil meines Lebens. (Ich lehne es schon lange ab, für meinen vollen Teller jemandes Leben zu nehmen. Das soll hier aber nicht Thema sein.). Ich bekam von meinen Eltern keinen Glauben vorgegeben oder beigebracht. Meines Vaters Leitspruch: „Ich weiß nur eins, 10 kg Rindfleisch ergeben eine gute Suppe.“ Meine Mutter war ursprünglich evangelisch erzogen, gab ihren Glauben, so sie ihn  selbst noch hatte, nie an mich weiter. Das mag der Zeit geschuldet sein, in der ich aufwuchs oder eben eigenen Gründen. Ich weiß es nicht. Und leider kann ich sie nicht danach fragen, denn sie lebt nicht mehr. Sie erkrankte an Krebs und starb sehr langsam und qualvoll. Frieden hatte sie nicht. Sie wollte nicht loslassen, hatte Angst. Sie wollte leider auch nicht über ihre Angst reden, vielleicht hätte es geholfen, sie zu teilen. So kämpfte sie allein.
Jeder ist allein, wenn er geht. Keiner kann etwas mitnehmen, keine Führung, kein schlaues Buch, Kompass. Es gibt keinen Kurs, der einen vorbereitet. Dachte ich. Gibt es aber doch! Während meiner Yogalehrer-Ausbildung lernte ich sehr viel darüber, wer und was ich bin, woher ich komme, wohin ich gehe, was ich tun kann, damit das ein guter Weg wird und wie ich gehen lernen kann. Ich lernte noch mehr darüber in meiner Ausbildung zur Reinkarnationsbeegleiterin. Das ist mein Lieblingswort dafür, denn ich sehe es so, als Begleiten. Und all dies, was ich in so unterschiedlichen Ausbildungen und Übungen lernte, passte sehr gut zusammen, wuchs zu einem ganzen System, einer Weltanschauung, die dann auch ganz einfache Dinge verändert wie zum Beispiel meine Einstellung zur Umwelt. Ich sehe das sehr einfach: Wenn ich jetzt Dreck hinmache, muss ich ihn irgendwann später wegputzen. Vielleicht in diesem Leben oder im nächsten oder übernächsten. Ich kann mich vor meinen begangenen Fehlern nicht drücken. Also kann ich auch gleich drüber nachdenken, nicht so viel Dreck zu verursachen. Wie gehe ich mit meinem Körper um? Mit meinen Grenzen? Mit den Grenzen anderer Menschen? Wie man das dann bezeichnet, als Lebensaufgabe, Karma oder was sonst, ist egal. Wenn es nicht egal ist, was man tut, wenn es sich auf künftige Leben auswirkt, überlegt man sich anders, was man tut und sagt. Ja, auch das. Ich kann nie wissen, ob mein Gegenüber, das vielleicht ein Jugendlicher ist, der sich im Ton vergreift, nicht eine viel ältere Seele ist als ich, der im Hier und Jetzt nur noch ein paar letzte Dinge für sich korrigieren und lernen muss.
Das sind nur ein paar kleine Beispiele. Letztlich zieht sich diese Grundidee durch mein ganzes Leben. Und ich habe beschlossen, all das Gelernte zu teilen.
Mein großer Kurs „Ausbildung zum Reinkarnationsbegleiter“ ist daraus entstanden. Aus Theorie verschiedener Herkunft und aus der Praxis vieler Begleitungen.

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